Das Lobe-Piercing, auch als Earlobe- oder Ohrläppchen-Piercing bekannt, ist zweifellos der Klassiker unter den Piercings und gehört zu den am weitesten verbreiteten Piercingarten. Es erfreut sich seit langer Zeit großer Beliebtheit und wird gleichermaßen von Frauen, Männern und sogar Kindern gerne getragen.

Anders als andere Ohr-Piercings besteht das Ohrläppchen, auch Lobulus auricularis genannt, nicht aus Knorpelgewebe, sondern aus weichem Gewebe. Das Lobe-Piercing wird fast immer in der Mitte des Ohrläppchens platziert.

Die Geschichte des Lobe-Piercings reicht weit zurück. Bis in die frühen 1970er-Jahre war das Tragen von Ohrringen oder Ohrsteckern in vielen Gesellschaften ausschließlich Frauen vorbehalten. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildeten die Appenzeller Sennenleute aus der Schweiz, die bereits damals kleine goldene Schöpfkellen als Ohrringe trugen – eine traditionelle Ergänzung zu ihrer Tracht, die stets am rechten Ohr getragen wurde.

Heutzutage zieren fast 90% aller Frauen weltweit ihre Ohrläppchen mit Lobe-Piercings, was die weitreichende Popularität und Akzeptanz dieses Piercings unterstreicht.